Ratgeber
Der Sauerstoffgehalt im Blut gibt Aufschluss über den Sauerstofftransport und die Lungenfunktion. Mangelt es Deinem Körper an Sauerstoff, kann das für Deine Gesundheit schwerwiegende Folgen haben. In diesem Ratgeber erläutern wir Dir, warum eine gute Sauerstoffversorgung wichtig ist und wie Du diese gezielt verbessern kannst.
Die Sauerstoffsättigung (sO2) zeigt auf, wie hoch der Sauerstoffgehalt im Blut prozentual ist. Der Wert erlaubt Rückschlüsse darauf, wie effektiv der Sauerstofftransport in Deinem Blut funktioniert. Auch über die Funktionsfähigkeit Deiner Lunge gibt die Sauerstoffsättigung Aufschluss.
Ist der Sauerstoffgehalt in Deinem Blut zu gering, kann die Stoffwechselaktivität des Gewebes nachlassen und die Durchblutung negativ beeinflusst werden. Generell ist Sauerstoff für zahlreiche Funktionen Deines Körpers unverzichtbar:
Als Hypoxämie (bzw. Hypoxie) wird ein niedriger Sauerstoffgehalt im Blut bezeichnet.
Sauerstoffsättigung in Prozent | Auswirkungen der Hypoxämie |
Sauerstoffsättigung 100 % | Normaler Bereich, keine besonderen Folgen |
Sauerstoffsättigung 99 % | Normaler Bereich, keine besonderen Folgen |
Sauerstoffsättigung 98 % | Normaler Bereich, keine besonderen Folgen |
Sauerstoffsättigung 97 % | Normaler Bereich, keine besonderen Folgen |
Sauerstoffsättigung 96 % | Normaler Bereich, keine besonderen Folgen |
Sauerstoffsättigung 95 % , 94 %, 93 %, 92 % und 91 % | Leichte Hypoxämie, möglicherweise leichte Symptome wie Kurzatmigkeit |
Sauerstoffsättigung 90 %, 89 %, 88 %, 87 % und 86 % | Mäßige Hypoxämie, erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse |
Sauerstoffsättigung 85 %, 84 %, 83 %, 82 % und 81 % | Zunehmende Symptome der Hypoxämie, medizinische Beratung empfohlen |
Sauerstoffsättigung 80 %, 79 %, 78 %, 77 % und 76 % | Erhebliche Hypoxämie, medizinische Überwachung notwendig |
Sauerstoffsättigung 75 %, 74 %, 73 %, 72 % und 71 % | Schwere Hypoxämie, sofortige medizinische Versorgung erforderlich |
Sauerstoffsättigung 70 %, 69 %, 68 %, 67 % und 66 % | Kritischer Zustand der Hypoxämie, unmittelbare medizinische Intervention erforderlich |
Sauerstoffsättigung 65 %, 64 %, 63 %, 62 % und 61 % | Lebensbedrohlicher Zustand der Hypoxämie, intensivmedizinische Betreuung erforderlich |
Sauerstoffsättigung 60 %, 55 %, 50 %, 45 % und darunter | Sauerstoffversorgung des Körpers stark beeinträchtigt, Notfallbehandlung erforderlich |
* Alle Prozentangaben sind als Richtwerte zur Orientierung zu verstehen. Konsultiere unbedingt einen Arzt, wenn Du zu niedrige Sauerstoffsättigung mit einem Pulsoximeter messen solltest!
Die Sauerstoffsättigung ist für Deine Gesundheit von elementarer Bedeutung. Möchtest Du Deinen Körper optimal unterstützen, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen Einflussfaktoren. Du hast konkrete Möglichkeiten, um den Sauerstoffgehalt in Deinem Blut zu verbessern:
Viele Menschen atmen flach und unbewusst. Durch bewusstes und tiefes Einatmen kannst Du die Sauerstoffaufnahme verbessern und zur Erhöhung der Sauerstoffsättigung beitragen. Achte deshalb aufmerksam auf Deine Atmung und übe das tiefe Ein- und Ausatmen täglich.
Auch Stress gilt es zu meiden, weil er Deine Atemfrequenz erhöhen kann und damit eine flachere Atmung fördert. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff in Deinen Organismus.
Die Meditation ist eine Jahrtausende alte Geistesübung, womit Du unter anderem die Steuerung Deiner Aufmerksamkeit trainieren kannst. Regelmäßiges Meditieren kann durch die positiven Auswirkungen auf den Körper auch den Sauerstoffgehalt im Blut verbessern. Die Effekte auf Bereiche wie Hirnfunktion, Immunsystem und Kognition sind wissenschaftlich belegt.
Bei zahlreichen Meditationstechniken konzentrierst Du Dich ganz gezielt auf Deine Atmung, vertiefst diese und nimmst mehr Sauerstoff auf. Beim kontinuierlichen Training wird Deine Lunge leistungsfähiger und die Sauerstoffaufnahme steigt.
„Langfristig können Praktizierende so zu mehr Gelassenheit und Achtsamkeit gelangen. Körperlich ist hierbei der sogenannte Vagusnerv beteiligt – im vegetativen Nervensystem für Ruhe und Erholung zuständig“, erklärt die Krankenkasse BKK GILDEMEISTER SEIDENSTCKER in einem Spezialbeitrag über Meditation.
Verschmutzte Luft, wie beispielsweise in Großstädten oder nahe der Industrie, können negativen Einfluss auf den Sauerstoffgehalt im Blut haben. Beeinträchtigen Schadstoffe wie Abgase und Feinstaub die Lungenfunktion, nimmt der Körper weniger Sauerstoff auf. Aber auch trockene Heizungsluft und Klimaanlagen können eine Belastung für Deine Atemwege sein und die Sauerstoffsättigung schmälern.
Genieße deshalb möglichst häufig Zeit in einer Umgebung mit Luft in hoher Qualität wie beispielsweise bei einem Waldspaziergang. In Deiner Wohnung und am Arbeitsplatz solltest Du täglich mehrmals stoßlüften und die verbrauchte Atemluft durch Frischluft ersetzen.
Rauchen ist Gift für Deine Lunge und reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut. Das beim Rauchen freigesetzte Kohlenmonoxid heftet sich beispielsweise an die roten Blutkörperchen, sodass an diesen Stellen kein Sauerstoff gebunden werden kann. Der Sauerstofftransport wird dadurch eingeschränkt. Zudem sorgt Rauchen für eine erhöhte Atemfrequenz, verengt die Blutgefäße und hemmt den Blutfluss.
Sport kann dazu beitragen, dass sich die Lungenkapazität und die Sauerstoffaufnahme erhöhen. Bist Du körperlich aktiv, nimmt Dein Körper mehr Sauerstoff durch eine erhöhte Atemfrequenz auf und durch erweiterte Blutgefäße wird die Durchblutung angekurbelt. Ein weiterer Pluspunkt: Bewegung fördert die Produktion roter Blutkörperchen, welche wiederum Sauerstoff transportieren und so die Sauerstoffversorgung optimieren.
Die Ernährung nimmt in vielerlei Hinsicht Einfluss auf den Sauerstoffgehalt im Blut. Beispielsweise könneneisenreiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte zur Verbesserung des Sauerstofftransports beitragen. Eisen ist Bestandteil der roten Blutkörperchen, welche für den Sauerstofftransport im Blut entscheidend sind.
Omega-3-Fettsäuren aus Nahrungsmitteln wie Leinsamen und fettreichen Fischen sind an der Lungengesundheit und an der Sauerstoffsättigung beteiligt. Auch Antioxidantien und Vitamin C spielen für den Sauerstoffgehalt im Blut eine wichtige Rolle.
Wasser ist Bestandteil Deines Blutes, hält es dünnflüssig und fördert den Sauerstofftransport. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kurbelt die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge an und das überlebenswichtige Organ kann Kohlendioxid effektiver abgeben. Trinkst Du ausreichend Wasser, erweitern sich die Blutgefäße, erhöht sich der Blutfluss und verbessert sich die Sauerstoffversorgung.
Die normale Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut (SaO2) von gesunden Erwachsenen liegt zwischen 95 und 100 Prozent. Der Normalwert ist jedoch von Gesundheitszustand und Alter abhängig und kann variieren. Bei Menschen mit Lungenerkrankungen kann er niedriger sein und dennoch akzeptabel.
Bei gesunden Erwachsenen wird eine Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut von weniger als 95 Prozent als zu gering beurteilt. Durch eine Umstellung der Ernährung und Bewegung kann hier gegengesteuert werden. Bei einer Sauerstoffsättigung von unter 85 Prozent liegt ein schwerer Sauerstoffmangel vor.
Der Sauerstoffgehalt im Blut lässt sich auf zweierlei Arten messen: Über eine Blutanalyse (invasiv / Blutprobe nötig) oder durch ein Pulsoximeter.
Ein Pulsoximeter ist ein medizinisches Gerät, das den Sauerstoffgehalt im Blut misst und gleichzeitig Deinen Puls überwacht. Es gibt Aufschluss über die Effizienz der Sauerstoffversorgung in Deinem Körper. Dieses kleine, klemmartige Instrument wird normalerweise an Deinem Finger angebracht und nutzt Lichtwellen, um den Sauerstoffgehalt in Deinem Blut zu bestimmen.
Ein Pulsoximeter lässt sich in zwei Hauptfunktionen aufteilen: Sauerstoffsättigung und Herzfrequenzüberwachung:
Ein Pulsoximeter wird benötigt von: